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15. Dezember 20

Leading Yourself in the Digital Transformation

- unser Trainingsprogramm zur Exploration und Selbst-Befähigung

Die Digitalisierung bringt viele Herausforderungen auf den verschiedensten Ebenen mit sich. Uns interessiert hier im Besonderen, wie es den Menschen in ihrer Rolle als Organisationsmitglied in der digitalen Transformation ergeht. Sind wir im Sinne eines Organizational Citizenship Behaviour ((Organ, D. zitiert von Nerdinger 2017) noch bereit und committed, etwas für das Ganze zu tun und Verantwortung zu tragen? Wächst die Erwartung an Selbststeuerung im Kontext von Agilität und selbstorganisierter Teamarbeit? Wie schaffen wir es, als Personen und Menschen in Organisationen gestaltend mit diesen Entwicklungen umzugehen und dabei weder mit destruktiven Gefühlen und Überforderung zu reagieren noch mit einer Opferhaltung und dem Wunsch, alle Verantwortung nach außen zu adressieren? Wie verschieben sich die Bedingungen und Grenzen organisationaler Mitgliedschaft (Luhmann, 2004)? Für alle diese Fragen halten wir ein Format der Reflexion und des Trainings für sinnvoll: Leading Yourself in the Digital Transformation. 

Leading yourself - Was meinen wir damit?

Wir folgen der Hypothese, dass es einer gut reflektierten Haltung und Kompetenz in der Selbstführung bedarf. Diese Kompetenz der Selbstführung wird nicht im Sinne von sich-selbst-besser-organisieren verstanden, sondern wir sehen darin vielmehr den Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der Person.

Menschen in Organisationen brauchen in Zeiten der Digitalen Transformation im starken Ausmaß diese Kompetenz. Sie unterstützt und befähigt Individuen, mit den Effekten der Digitalen Transformation im organisationalen Kontext wirksam umzugehen. Leading yourself - die Fähigkeit zur Selbstführung - benötigen jedoch nicht nur Führungskräfte. Mit der einhergehenden Veränderung von Führung in Organisationen ist es eine Schlüsselkompetenz, die bei allen Mitgliedern der Organisation gefragt ist.

Was zeichnet diese Kompetenz aus? In unserem Training - Leading Yourself in the Digital Transformation - gehen wir auf folgende Inhalte ein:

  • Verständnis zu den Auswirkungen der Digitalen Transformation auf Menschen in Organisationen
  • Digital Mindset - welche Haltung brauche ich gegenüber Digitalisierung und Organisationen in der Digitalen Transformation?
  • Persönlicher Sinn / Purpose für den beruflichen Kontext, der mir Orientierung, Richtung und Fokus gibt
  • Selbstmanagement und Zeitmanagement im Kontext von Social Media und Collaboration Tools
  • Mindfulness, im Sinne von achtsamer Wahrnehmung meiner Selbst als Bewältigungs- und Unterstützungsweg
  • Resilienz zur Aufrechterhaltung meiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Im Folgenden skizzieren wir das von uns entwickelte Programm zur Exploration und Selbstbefähigung.

Zielgruppe sind Teilnehmer*innen in Schlüsselrollen, die für sich einen besseren Umgang mit den Herausforderungen ihres Alltags finden wollen.

Unsere Trainingsstory ermöglicht:

  • durch die verschiedenen Herausforderungen eines zunehmend digitalisierten Umfeldes zu reisen,
  • die persönlichen Muster im Umgang mit den spezifischen Belastungen in digitalen Umwelten zu reflektieren,
  • mit Tools zur individuellen Entwicklung von Achtsamkeit zu experimentieren,
  • an einer Verstetigung der entwickelten neuen Ressourcen zu arbeiten
  • und die eigene berufliche Identität mit den aktuellen gesellschaftlichen Impulsen zu koppeln und anzureichern.

Dafür haben wir ein Format aus Trainings-/Coaching- und Reflexionssequenzen mit synchronen und asynchronen Phasen entwickelt. Im Ergebnis bietet dieses Format für die Teilnehmer*innen eine Befähigung in den relevanten Themen sowie eine ausreichende Reflexion zu der Frage:

"Welche Person will ich heute und in Zukunft in meiner Organisation sein und welche Fähigkeiten, Kompetenzen brauche ich dafür?"

Das Trainingsprogramm kann sowohl rein virtuell als auch in einem hybriden Format durchgeführt werden. Im Ergebnis ist es immer verbunden mit einem differenzierten Veränderungsplan zur Entwicklung der eigenen Ressourcen. Die Inhalte der einzelnen Etappen werden von uns in der Regel kundenspezifisch adaptiert.

Wie ist unser Programm aufgebaut?

Unser Programm besteht aus unterschiedlichen Sequenzen von Einzelarbeit (Me), Kleingruppen-Sessions (We) und Plenumsequenzen (Us). Damit geben wir in einem attraktiven Mix ausreichend Raum für Reflexion, persönliche Resonanz und Feedbackorientierung.

Für die Einzelarbeit (Me) braucht es dabei attraktive und kreative Assignments, um die eigene Reflexion nicht zu einer Hausaufgabe werden zu lassen. Für die Intimität und Offenheit in den Lerntandems (We) ist ein entsprechendes Containment erforderlich, um die notwendige Vertrautheit herstellen zu können. Die Sessions der gesamten Lerngruppe (Us) sind idealerweise Ereignisse, die mit positiven Erwartungshaltungen aufgeladen sind. Hier braucht es im Design immer wieder "Wow"-Momente und Überraschungen.

Wie machen wir das?

Unsere Storyline erzeugt einen 6-Wochen Rhythmus über unterschiedliche Zusammenkünfte, Peer-Assignments und Einzelreflexionen. In einem virtuellen Kick-off geben wir eine inhaltliche Einführung mit einer Landkarte zur Selbststeuerung, sorgen für ein motivierendes Onboarding und starten mit einem ersten Assignment. Hier sollen die TN mit Hilfe des Miro-Tools ein ermutigendes "Banner" (Plakat mit typischer Plakatschrift) erstellen, um ihre persönliche Motivationslage zu beschreiben (Fletcher & July, 2007).

In den drei Sessions der Gesamtgruppe (Virtual Classroom) mit Coaching on Demand in den Zwischenetappen werden Fokusthemen adressiert. Diese Sessions dienen der angeleiteten Reflexion, hier entstehen Vorschläge für Experimente, Übungen und Beobachtungsaufgaben für den Alltag sowie Fragen für das Peer-Coaching.

Je nach Kundensituation und -bedarf bieten wir die Sessions in 1-tägigen Veranstaltungen an, z.B. zu den Themen: "New Work - und ich?!", "On Purpose" und "Selbst und Resilienz".

Im Virtual Classroom "New Work und ich?!" werden innerhalb eines kundenspezifischen Designs beispielsweise die folgenden Fragen bearbeitet:

  • Welche Relevanz haben die New Work-Initiativen meines Unternehmens für mich?
  • Was kann es für mich bedeuten, wenn in unserem Hause ein Digital Mindset gefordert ist? Was ist das? Wo stehe ich?
  • Kurze Standortbestimmung mit Ableitung von persönlichen Handlungsfeldern.
  • Lernen und kontinuierliche Verbesserung als Notwendigkeit in der Digitalen Transformation: Was heißt das für mich? Welches sind meine eigenen Lernpräferenzen? Wie kann ich kontinuierliches Lernen für mich ermöglichen?
  • Digital Basics: Was muss ich wissen? "Wusstest Du, dass ..." - Vermittlung von digital Basics und Best Practices.

Im Virtual Classroom werden die situativen Einflussfaktoren und die Businessherausforderungen, unter denen die Digitale Transformation im Unternehmen stattfindet, von den Teilnehmenden genauer untersucht und unternehmensspezifisch interpretiert. In diesem Kontext ist es für uns wichtig, unseren Teilnehmer*innen zu vermitteln, dass die Effekte Digitaler Transformation niemals allein auf der Personenebene bewältigt werden können, sondern einen Blick auf Führung, Strukturen und Ziele brauchen, um organisationale Lösungspotenziale zu heben.

Im zweiten Modul "On Purpose" bearbeiten wir folgende Fragen:

  • Purpose: Wozu brauche ich das? Wo unterstützt mich das?
  • Purpose: Ausarbeitung meines Purpose (in Paaren) / wenn in der Führungsrolle ggf. Ausarbeitung meines Leadership Purpose (in Paaren) 
  • Mindful Listening: den Umgang mit dem Tool üben - im Alltag und in der Übungsgruppe online
  • Fokus: Was ist mein persönlicher Fokus? Was gibt mir Richtung und Orientierung?

Die dritte Session "Selbst und Resilienz" adressiert die persönliche Widerstandskraft:

  • Was ist Resilienz?
  • Digitale Transformation und Resilienz: Wo hilft mir und unterstützt mich Resilienz? Warum ist Resilienz im digitalen Kontext so wichtig?
  • Erleben positiver Gefühle: Resilienz-Training in der Gruppe durch Selbstbeobachtung, Fokus auf positive Gefühle, Austausch in der Gruppe
  • Umgang mit Stress und Krisen im Rahmen Digitaler Transformation: Entwicklung persönlicher Bewältigungsstrategien

Die gesamte Storyline wird im Sinne von "Reflect & Exchange" kontinuierlich begleitet, die Teilnehmenden führen ein virtuelles Tagebuch und tauschen sich in den vertrauten Peergroups kontinuierlich zu ihren Erkenntnissen aus.

Fazit

Die Erfahrungen mit diesem Design zeigen uns, dass der Wechsel der Formate zwischen Me-We-Us beim Fokussieren hilft und Berührung und Involvement auch virtuell sehr gut möglich ist. Wir sind thematisch mitten in den gesellschaftlich relevanten Fragen (auch durch COVID-19) unterwegs und unterstützen damit, dass aus "Durchhalten" besser "Gestalten" werden kann.

Ein Unternehmen, das ein solches Angebot macht, sich auf diese persönliche Reise einzulassen, stärkt damit letztlich das Commitment und die Bindung der Mitarbeitenden.

Literatur

  • Fletcher, H. & July, M: "Learning to love you more", 2007
  • Luhmann, N.: Einführung in die Systemtheorie. 2004
  • Nerdinger F. W.: "Organizational Citizenship Behaviour (OCB)"; aus DORSCH, Lexikon der Psychologie. 2017

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