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02. März 21

Virtuelle Strategiearbeit – Geht das? Und wie?

Die Zukunft wartet nicht auf das Ende der Covid-19 Pandemie. Unsere Kund*innen auch nicht. Nach einem kürzeren oder längeren Innehalten im Frühjahr 2020 stehen die Themen Neuausrichtung und Strategie - teilweise auch wegen der absehbaren Corona-Folgen - ganz oben auf der Agenda vieler Unternehmen. Wir haben im letzten Jahr zahlreiche Managementteams dabei begleitet und Höhen und Tiefen der virtuellen Strategiearbeit erlebt. Einige zentrale Learnings finden Sie hier.


Strategieentwicklung virtuell: Geht das überhaupt?

Ja, das geht. Strategie ist das Set an zukunftsbezogenen Grundsatzentscheidungen, die es ermöglichen, im operativen Alltag aktuell notwendige Entscheidungen schnell und konsistent zu treffen: Wo investieren und wo nicht? Welchen Auftrag priorisieren? Was nicht tun? - etc. Im Strategieentwicklungsprozess gilt es also, solche Grundsatzentscheidungen zu identifizieren, abzuwägen und sich - für einen selbst definierten Zeitraum - festzulegen. Dieser Dreiklang von Identifikation, Abwägung und Entscheidung ist auch virtuell gut möglich.


Was sind die größten Unterschiede zur bisherigen Praxis?

Bislang haben wir viel Zeit und Energie darauf verwendet, das gemeinsame Bewerten, Einschätzen und Projizieren im Raum sichtbar werden zu lassen. Dieser Raum ist nun ein virtueller und braucht deswegen eine andere Aufmerksamkeit, andere Tools, ein anderes Vorgehen und zum Teil auch etwas angepasste Methoden. Aber im Kern hat sich unser Vorgehen auch im virtuellen Raum bewährt. Aus der Erfahrung der letzten Monate haben wir die Erfolgskriterien für virtuelle Strategiearbeit zusammengefasst:

  • "Start with Why": Die Entwicklung eines sinnstiftenden Purpose, der für die Organisationseinheit und für die handelnden Menschen persönlich erfüllend ist und über sie selbst hinausreicht, ist ein wichtiges Kernelement. Ein gut entwickelter Purpose kombiniert Emotion und sachliche Wirkung - und eignet sich als Orientierungspunkt für die Bewertung unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten und strategischer Optionen.
  • Klare Ziele für den Strategieprozess in Kombination mit kleinteiligen und iterativen Prozessdesigns und klugen Beteiligungskonzepten: Nicht jeder muss überall mitmachen, aber alle Beteiligten müssen eine reale Chance bekommen, gehört zu werden. Am besten gelingt uns das, wenn wir viele kleinere Prozess-Schritte setzen. Kürzere Workshops, Zwischen-Checks oder auch ein einfaches Update sorgen dafür, dass wieder alle wissen, wo der Prozess steht.
  • Sorgfältig geplante und gleichzeitig dennoch anpassbare Workshopdesigns: Gerade in der virtuellen Arbeit müssen Diskussionen gut gesteuert, Arbeitsphasen und Leitfragen präzise vorgedacht sein, damit die Themen auch wirklich bearbeitet werden.
  • Jeder trägt etwas bei: Gerade in der virtuellen Zusammenarbeit ist es wichtig, dass jeder eine Aufgabe übernimmt, etwas vorbereitet oder auswertet.
  • Wirksame digitale Tools: Die Kombination von Video-Conferencing (Zoom, Teams, Hangout, etc.) mit einer Whiteboard-Anwendung (wir nutzen Miro) und einfach anwendbaren Befragungs- und Bewertungswerkzeugen (Umfragetool in Zoom, Mentimeter) hat sich hier gut bewährt.
  • Have fun: Strategiearbeit macht Spaß und das kann gerade in der virtuellen Strategiearbeit für den Erfolg genutzt werden: Persona-Methode, Zukunftsreisen, Interviews mit einem fernen Planeten, "Kill Your Company" und vieles mehr bringt Fun in die Strategiearbeit.

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