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10. November 14

Kooperationen in der Wissenschaft – Herausforderung Führung

Kooperationen in der Wissenschaft sind Gebilde ohne hierarchische Strukturen. Die Sprecher, Koordinatoren oder Geschäftsführer der Forschungsverbünde verfügen über eine begrenzte Legitimation; per Ansage wird dort in der Regel gar nichts entschieden. Wissenschaft benötigt heute immer öfter unterschiedliche Kompetenzen, um Themenfelder überhaupt bearbeiten zu können. Also ist es unerlässlich, das Miteinander zu organisieren. Im Kern muss es zu Beginn gelingen, einen Meinungsbildungsprozess herzustellen, der die Kooperation auf solide und im Konfliktfall belastbare Beine stellt. Am Anfang ist das Miteinander meist einfach: Es gibt ein gemeinsames Thema. Daraus entsteht Attraktion, alle wollen mitmachen, es gibt Fördermöglichkeiten. Auf einen Antrag verständigt man sich schnell. Schwierig wird es, wenn es an die Umsetzung geht; wenn 80 Wissenschaftler mit ihren Teilprojekten etwas Gemeinsames entwickeln müssen. Gut ist, wenn sich gleich zu Beginn ein Einzelner oder ein Team bereiterklärt, diese Gestaltung der Kooperation in die Hand zu nehmen.

Wir haben es auch hier mit Führung zu tun – mit kooperativer Führung, nicht mit hierarchischer. Letztere findet man in der Wissenschaft auch außerhalb von Sonderforschungsbereichen und Exzellenzclustern nur selten. Welche Form von Führung sinnvoll ist, hat immer mit dem Ziel einer Organisation zu tun. In einem Ministerium zum Beispiel, das in einem engen Rahmen politischer Vorgaben zu diesem und jenem Ergebnis kommen möchte, ist eine hierarchische Struktur sehr sinnvoll. In Wissenschaft und Forschung stehen die Ergebnisse im Vorhinein nicht fest; da wäre eine klassische Führungsstruktur eher kontraproduktiv.

Aber trotzdem brauchen auch Kooperationen Führung. Dies ist dann eine Führung, die auf Überzeugung, Aushandlung, Miteinander und Koordination und weniger auf Ansage setzt. Das ist ganz klar eine Herausforderung!

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