20. September 12
Das Recht der Weltgesellschaft. Systemtheorietische Perspektiven auf die Globalisierung des Rechts.
Die entstehende Weltgesellschaft erfordert - zumindest in Einzelschritten - das Entstehen eines Weltrechts. Die lex mercatoria als anwendbares Recht ist derzeit das prominenteste Beispiel für ein Weltrecht ohne Staat; für ein Weltrecht, das jenseits von nationalstaatlicher oder internationaler Politik entstanden ist. Dabei handelt es sich um eine globale Rechtsordnung, die in einem autonomen Prozess der Rechtsproduktion entstanden ist und sich ständig weiterentwickelt. Im Zusammenhang mit der lex mercatoria haben sich Schiedsgerichtsverfahren zur gängigen Institution der Konfliktlösung etabliert.
Die Autorin untersucht, ausgehend von Fragestellungen Niklas Luhmanns und mit systemtheoretischen Überlegungen, das Entstehen und die Rolle der lex mercatoria als globales Recht. Untersucht wird anhand der Theoriefigur der strukturellen Kopplung die Beziehung zwischen Recht und Wirtschaft bzw. der Globalisierung beider Bereiche.
Abschließend werden das Recht der Weltgesellschaft und die daraus folgenden Perspektiven für die Globalisierungsforschung erörtert.
Lucius, Stuttgart, 2003, VI, 149 S., kt. € 32,-. ISBN 978-3-8282-0261-0