Wir leben in einer Zeit des Umbruchs: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die Generation Z fordern Unternehmen heraus, ihre Arbeitsweisen grundlegend zu hinterfragen. Dabei wird eines immer klarer: Die Zukunft gehört den Organisationen, die Zusammenarbeit auf Augenhöhe nicht nur predigen, sondern leben. Genau hier setzt das neue Buch der osb international an. Unter dem Titel “Collaborative Organization – Wie im kollaborativen Unternehmen Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelingen kann” versammeln die Herausgeberinnen insgesamt 7 Beiträge zu den Grundgestaltungsdimensionen einer Collaborative Organization, drei ausführliche Praxisbeispiele sowie eine umfangreiche Toolbox.
Das Buch zeigt auf, wie Unternehmen zu wahren Kollaborationszentren werden können – Organisationen, in denen Eigenverantwortung, Engagement und gemeinsames Handeln zentral sind. Die Collaborative Organization stellt dabei nicht nur ein innovatives Konzept vor, sondern liefert praktische Impulse und Werkzeuge, die direkt in den Arbeitsalltag integriert werden können.
Eine Collaborative Organization beschreibt eine Ansammlung struktureller Elemente und etablierter Praktiken, die die Zusammenarbeit zum Normalmodus der Arbeit in einer Organisation machen. Damit dies aber tatsächlich gelebte Praxis aller Organisationsmitglieder ist, braucht es mehr: Ein Collaborative Mindset. Hierbei handelt es sich um eine Ausformung der Organisationskultur, die im Hintergrund wirkt und die nur schwer bewusst gestaltbar ist. Das Vorhandensein einer gemeinsamen Vision und Zielen, das Teilen von heterogenen Informationen, Unsicherheit aushalten und sich anpassen können sowie psychologische Sicherheit sind wesentliche Zutaten. Wenn auch schwer bewusst gestaltbar, gibt es dennoch Dinge, die organisationale Entscheider tun können, um zumindest Anstöße zur Prägung und Entwicklung eines Collaborative Mindset zu geben.
Crossfunktionale Zusammenarbeit ist in vielen Collaborative Organizations zu finden. Sie ist ein Schlüsselfaktor für die Steigerung der organisationalen Flexibilität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit und somit eine Antwort darauf, als Unternehmen dem komplexen Umfeld zu begegnen und auf die Anforderungen des Umfelds responsiv sein zu können. Dadurch, dass Fachexpertisen zusammenkommen – in zeitbegrenzten Teams oder dauerhaft – insbesondere Fachexperten mit IT zu einem Arbeitsteam werden, können komplexe Fragestellungen erfolgreich und in einer angemessenen Geschwindigkeit bearbeitet werden. Das Wissen der vielen für die Lösungsentwicklung wird genutzt. Der Beitrag beschreibt, wie crossfunktionale Zusammenarbeit ausgestaltet wird und welche Prinzipien in der Umsetzung relevant sind.
Man kommt um das Thema Empowerment nicht herum, wenn man die eigene Organisation zu einer Collaborative Organization weiterentwickeln möchte. Doch wie gelingt es, den Ermächtigungsbedarf zu erkennen, Empowerment zieldienlich zu gestalten und immer wieder zu adaptieren? Der Artikel beschreibt anhand konkreter Praxisbeispiele, wie entlang von 6 Leitfragen der Empowerment-Bedarf erhoben werden kann und wie Entscheidungsspielraum geklärt und weiterentwickelt werden kann. Weiters geht es darum, wie ein ermächtigendes und kollaboratives Zusammenspiel der führenden Kräfte aussehen muss, damit Contribution und Collaboration gelingen. Der dritte Fokus beschäftigt sich mit einem ermächtigenden Organisationsdesign, das ermöglicht, dass alle Beteiligten selbstgesteuert hilfreiche Beiträge und Kollaborationen für die Organisation und das Ecosystem leisten.
Kommunikation ist das pulsierende Herz einer Collaborative Organization – allgegenwärtig, dynamisch und entscheidend für den Erfolg. In diesem Kapitel erfahren Sie, warum Kommunikation in einer Collaborative Organization weit mehr ist als der Austausch von Informationen: Sie schafft Verbindungen, baut Vertrauen auf und prägt die Unternehmenskultur. Wir beschreiben, welche fünf Gestaltungsprinzipien eine verbindende Kommunikation ermöglichen und wie Transparenz, Beteiligung und Vernetzung gezielt gefördert werden können. Tauchen Sie ein in die Welt der Organizational Conversation und entdecken Sie, wie Kommunikation zur treibenden Kraft für Zusammenarbeit wird.
Dezentrale Entscheidungsbefugnisse und geteilte Verantwortung bilden das Fundament moderner Zusammenarbeit – doch wie bringen wir dabei Flexibilität und Stabilität in Einklang? Die Antwort liegt in einer klugen Balance: Governance und Steuerung schaffen verlässliche Strukturen, in denen Teams ihre Aufgaben eigenständig gestalten können. Klare Rollen und transparente Prozesse gewährleisten eine belastbare Zusammenarbeit, während eine offene, vertrauensvolle Kultur Kreativität und Eigenverantwortung fördert. Das Besondere: Dieser Ansatz stärkt nicht nur den konstruktiven Umgang mit Zielkonflikten, sondern ermöglicht Teams auch die effektive Entwicklung innovativer Lösungen. Erfahren Sie in unserem Kapitel, wie der Dreiklang aus Struktur, Kultur und Selbstorganisation Teams zu aktiven Gestaltern ihrer eigenen Zukunft macht.
Vielen Organisationen ist noch nicht bewusst, wieviel Wert in Daten steckt und wie gravierend die datengetriebenen Veränderungen der nächsten Jahre sein werden. Auch für die Zusammenarbeit sind Daten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Beispielsweise: Themen werden durch Daten sehr konkret und bestenfalls in Echtzeit besprechbar. Entscheidungen werden transparenter und breiter getragen durch gemeinsame Fakten-basierte Entscheidungsprämissen. Daten ermöglichen die Automatisierung von Arbeitsprozessen und sind die Grundlage für KI, was wiederum mehr Zeit für relevante Kollaboration freiräumt wie z.B. für Innovationen. Fazit: Daten bieten die Chance, Collaboration auf einen next level zu bringen.
Die Collaborative Organization ist (gerade) auch mit ihrer Fähigkeit, sich im Außenraum eng mit anderen Akteuren zu verbinden und zusammenwirken, eine Antwort auf die Chancen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Soziale und ökologische Krisen globalen Ausmaßes, aber auch der Anspruch an ganzheitliche Konsum- und Leistungsangebote führen zur Herausbildung sogenannter "Ecosystems", in denen Organisationen über das bisherige Maß hinaus co-kreativ innovieren, Probleme lösen und Wert schaffen. Digitale Technologien und Plattformen machen es ihnen einfach, an solchen Netzwerken und Ökosystemen zu partizipieren. Doch zugleich fordern sie Organisationen in ihrer Autonomie, Steuerungsfähigkeit und Entwicklungsgeschwindigkeit heraus. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem gelingenden Management ebendieser Spannungsfelder.
Sebastian Passow
Frank von der Reith
Dr. Simone M. Ostermann
Maik Arensmann
Oliver Haas
Aldona Kihl
Dr. Hellmut Santer
Carina Bayerdörffer
Dr. Christiane Müller
Dr. Alexander Schmidt
Dr. Heiko Hilse
Dr. Bernd Rolinck