Change-Maßnahmen sollten möglichst relativ zum Change-Ort getaktet werden, um "Strohfeuer-Effekte" zu vermeiden. Es macht z.B. nur wenig Sinn, in einem weltweit breit verteilten Organisationslayout übergreifend einen "Sense of Urgency" auszurufen und dann in großen zeitlichen Abständen mit Maßnahmen in den verschiedenen Standorten zu starten.
In der Begleitung einschneidender Veränderungen (z.B. in einem "Phase-Out" d.h. der Schließung eines Bereiches) sollten Führungskräfteklausuren jeweils direkt im Anschluss an die Verhandlungen der betrieblichen Gremien getaktet werden, um eine konsistente Kommunikation aller Führungskräfte im Konzern zu gewährleisten.
Um eine verantwortliche Führungsmannschaft für die Notwendigkeit neuer organisationaler Steuerungsinstrumente zu sensibilisieren, können bereits vorab, z.B. durch gut vorbereitete spezifische Simulationen, aktuelle Dynamiken in der Aushandlung von Interessenkonflikten zwischen zentralen und dezentralen Organisationseinheiten sowie zwischen deren internen und externen Kundinnen und Kunden simuliert werden. Die Akzeptanz der neuen Systeme wird dann wahrscheinlicher sein.
Ein pragmatische Zeitgestaltung im Change respektiert also die Vergangenheit der Organisation und damit ihre kulturellen Prämissen, ist aber vor allem auf die organisationale Zukunft gerichtet. Entscheidendes Moment der Change-Architektur in der Gegenwart ist eine Rhythmisierung durch gleichmäßige Taktung in der Befassung aller Gremien und verantwortlichen Rollen mit den Veränderungen. Über diesen Rhythmus kann dann im Rahmen sich bietender Situationspotenziale flexibel improvisiert werden.
Literatur: Jullien, F. (2006):Vortrag vor Managern über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen. Berlin (Merve)
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