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01. September 15

Leitbildentwicklung revisited

Gibt es eine Renaissance der Leitbild-/ und Kulturentwicklung und worauf ist dabei zu achten?

Zunächst zu unserer zentralen Prämisse: Ein Prozess des Cultural Change sollte nicht zum solitären Fokus einer Veränderungsinitiative und damit unabhängig vom Umfeld betrachtet werden. Kulturwandel ist sinnvollerweise an die strategischen Herausforderungen und die damit verbundenen Notwendigkeiten des Wandels gekoppelt. Ein achtsames kulturbewusstes Management des Wandels nimmt Strategie und Kultur im Kontext der Veränderung immer parallel in den Blick.

Unter VUCA-Bedingungen scheint der Bedarf an schlanken flexiblen Leitbild- und Kulturprozessen wieder anzusteigen. Aber welche neuen Herausforderungen entstehen dabei auf den drei Dimensionen der Veränderung?

Auf der Inhaltsdimension müssen die Leitlinien die aktuellen strategischen Veränderungen (von …, zu …) abbilden und sie müssen auch im Branchenvergleich “State-of-the-art” sein. Auf der Sozialdimension muss der Diskurs über Leitlinien einen erlebbaren Unterschied zu den bisherigen Mustern machen und Führung muss die zentrale Rolle in der Kommunikation annehmen. Und auf der zeitlichen Dimension entstehen Leitlinien aufgrund von aktuellen Entwicklungen, brauchen aber gleichzeitig Nachhaltigkeit.

Worauf ist aus unserer Sicht bei der Gestaltung eines Leitlinienprozesses daher heute unbedingt zu achten?

  • Integration der Leitlinien in die bestehenden OE- und PE-Planungsinstrumente (Strategiereview, Führungskräftefeedback, …)

  • Mehr Aufwand in die Umsetzungsvorhaben als in den redaktionellen Prozess investieren. Nur die Umsetzung markiert einen orientierenden Unterschied.

  • Das obere Führungsteam in die Verantwortung für die nachhaltige Umsetzung bringen (Konkret: Review zur Nachhaltigkeit nach der ersten Maßnahmenwelle).

  • Nutzung von qualitativen Monitoringsystemen (ggf. Aufbereitung der aggregierten Ergebnisse).

  • Vermeidung von Verniedlichungen des Produktes (Speisekarte, Reiseführer, …)  und dadurch Diffamierung des Prozesses.

  • Kopplung von Präsenzveranstaltungen und Online-Foren.

  • Das Netzwerk der Identifizierten fördern und am Leben erhalten.


Welche Erfahrungen machen Sie mit der (Neu-)Auflage von Leitbildprozessen?

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